Mit emissionsarmen Fliesen in die Zukunft
Handgeformt-Credo: Klimafreundliche Herstellung mit kleinstem CO2-Abdruck
Emissionsarme Herstellung und Klimaneutralität sind die großen Worte der Stunde. Jeder benutzt diese Begriffe, obwohl viele ihre Bedeutung gar nicht kennen oder nur teilweise. Wir beschäftigen uns deshalb mit dieser Frage und wollen klären, was Klimaneutralität im Allgemeinen und für Handgeformt im Besonderen bedeutet.
Bei der Annäherung an den Begriff geht es zuerst einmal um das, was ist und das, was wir denken oder denken sollen. Es gibt tatsächlich keine eindeutige Definition des Begriffs Klimaneutralität, denn die Experten streiten sich, obwohl die Bezeichnung überall verwendet wird und gewissermaßen in aller Munde ist, noch immer über den Inhalt.
Wie können wir beispielsweise ein Gebäude bauen, das als klimaneutral gilt? Dabei ist vorgegeben
1. die konsequente Verwendung von Materialien, die keine zusätzlichen Emissionen verursachen
und
2. der Einsatz von Produkten und Produktionsverfahren mit einem möglichst geringen ökologischen Fußabdruck sowie lokale Erzeugung und Nutzung von CO²-freier Energie.
CO²-Abdruck – Der gesamte Energie-Verbrauch fließt mit ein
Die Spezialisten drücken es sehr viel komplizierter aus, wenn sie sagen: Die durch den Gebäudebau und -betrieb verursachten CO²-Emissionen vor Ort oder extern und die CO²-Emissionen, die durch Produktion und Bereitstellung von Energie im oder am Gebäude extern eingespart werden, sind auf ein Jahr betrachtet in Summe null oder kleiner als null.
Das heißt konkret: In der Jahresbilanz ist ein Wert ≤0 Treibhausgasemissionen für alle Gebäudetypen anzustreben,
dabei ist die komplette Energiebilanz die Basis, das heißt Gebäudeenergie (Energie für Transport, Herstellung, Abbau) und Nutzerenergie sind gemeinsam zu betrachten. Ferner verlangt Klimaneutralität die CO²-Vermeidung aus eigener Kraft, was bedeutet, CO²-Zertifikate sind nicht ansetzbar, auf dem Grundstück generierte überschüssige Energie geht aber als Gutschrift ein. Daneben werden alle Energieträger mit den tatsächlich verursachten CO²-Emissionen berücksichtigt.
Glauben und Wissen – Klimaneutralität hat ihre Tücken
Bereits hier sehen wir, dass der Begriff der Klimaneutralität zumindest für den Laien irreführend ist, weil er möglicherweise gedacht hat, dass man produzieren kann, ohne das Klima in irgendeiner Weise zu belasten. Aber ist das denn für einen Produzenten im Allgemeinen und einen Produzenten von Baustoffen im Besonderen überhaupt möglich? Oder reden wir hier lediglich über Verhältnismäßigkeiten und wissen, dass Späne fallen, wo gehobelt wird?
Nehmen wir zur Veranschaulichung ein leicht verständliches und zugegebenermaßen vordergründiges Beispiel: Dieser Tage warb eine große arabische Fluggesellschaft bei einem Spiel des vielfachen englischen Meisters
Manchester City auf der leuchtenden Werbetafel, die um das Spielfeld herum errichtet worden war, mit ihrer angeblichen Klimaneutralität. Im Englischen Net-Zero-Emissions.
Sofort stellte sich die Frage, wie kann ausgerechnet eine Fluggesellschaft klimaneutral sein? Schließlich besteht die Geschäftsidee eines Transportunternehmens darin, Menschen und Gegenstände jeder Art von A nach B zu bringen. Im Falle einer Fluggesellschaft wird der Transport mit Hilfe von Flugzeugen abgewickelt. Flugzeuge verbrennen viel Kerosin, das jede Menge schädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre bläst.
Es gibt keine klimaneutrale Produktion
Umweltbewusste Menschen wollen sich nicht schuldig machen, nehmen zunehmend längere Transportzeiten in Kauf, indem auf eine Beförderungsform zurückgreifen, die nicht ganz so schädlich für unser Klima ist. Denn jede Art von Fortbewegung, die nicht vom Menschen selbst auf seinen eigenen zwei Beinen vollzogen wird, ist ganz fraglos schädlich. Aber natürlich sind wir auf schnellen Transport angewiesen. Das kostet seinen Preis – auch und gerade für das Klima.
Wir haben dieses Beispiel ganz bewusst gewählt, um die Frage von Wahrnehmung und Verhältnismäßigkeit aufzuwerfen. Denn viele Menschen, vielleicht sogar die meisten, halten die Millionen, täglich in der Luft herumfliegenden Flugzeuge für die größten Klimaschädlinge. Das ist aber natürlich nicht so, wenn man bedenkt, dass der gesamte CO²-Ausstoß aller Flugzeuge nur etwa elf (!) Prozent dessen ausmacht, was die Baubranche ausstößt.
Fliesen emissionsarm hergestellt
Alle Bodenfliesen auf einen Blick
Handgeformt von jeher klimafreundlich
Fest steht, dass die Herstellung jedes Produktes unser Klima belastet. Die Frage ist, wie sehr wird das Klima belastet und ist es möglich, bei der Herstellung weniger schädliche Wege zu gehen.
Bei der Gründung unserer Manufaktur vor 30 Jahren war uns dieses Problem natürlich bewusst. Der größte klimaschädigende Posten bei der Herstellung von Fliesen aus gebranntem Lehm ist nicht etwa der Brand, sondern die Energie, die für die Trockung des geformten Materials aufgewendet und dementsprechend vorher produziert werden muss.
Lehm härtet durch Trocknung an der Luft – wir sprechen von physikalischer Trocknung.
Seine Endhärte erreicht er, wenn das Anmachwasser wieder vollständig ausgetrocknet ist. Im Gegensatz dazu werden zum Beispiel Industriefliesen aus Zement chemisch getrocknet, da ein Teil des Anmachwassers chemisch eingelagert wird.
Man kann die physikalische Trockung, also die Verdunstung von Wasser, durch den Einsatz von Trocknungsöfen beschleunigen. Das spart sehr viel Zeit, aber verbraucht entsprechend viel Energie. Das belastet unser Klima. Das wollten wir nicht. Deshalb trocknen wir natürlich mit dem, was uns die Natur von selbst gibt. So müssen wir auch keine Energieausgleichspau-schale für hohe Trocknungskosten in Anspruch nehmen.
Wir nutzen ganz bewusst den sogenannten “Leveche”. Bei diesem Windsystem heizen sich Wüstenwinde aus der Sahara beim Überströmen des Atlasgebirges auf und treffen auf die Berge an der Südküste Andalusiens. So können wir unsere Fliesen und Platten ohne zusätzliche Heizanlagen traditionell und umweltschonend trocknen.
Energiesparende Trockung schützt unser Klima
Die natürlich Trockung belastet zwar nicht unser Klima, aber nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Wenn man auf umweltbelastende Öfen zur Trocknung verzichtet, verzichtet man damit auf genaue Planbarkeit und entsprechende Beständigkeit. Denn man liefert sich gewissermaßen den Launen der Natur aus. Diese folgt zwar gewissen Zyklen, wie etwa dem Lauf der Jahreszeiten, aber die Wetterverhältnisse lassen sich nicht bis ins Detail genau voraussagen.
Aus diesem Grund haben wir unsere erste Manufaktur dort errichtet, wo wir günstigere und beständigere Wetterbedingungen vorfanden als in Deutschland: In den Bergen Andalusiens – verwöhnt von ewiger Sonne, umspielt von afrikanischen Winden.
Hier können unsere mit der Hand geformten Rohlinge – Grünlinge unserer Fliesen und Platten optimal und vor allem ganzjährig trocknen, ohne dass dafür zusätzliche Energie aufgewandt werden muss. Auch wenn die Wasserverdunstung kaum spezielle Handarbeit erfordert, ist dieser Herstellungsschritt genauso wichtig und entscheidend wie jeder andere. Er erfordert viel Aufmerksamkeit, denn ohne die langwierige Trocknung könnten wir keine handgeformten Ziegeleiprodukte von höchster Qualität produzieren.
Trotz allem sind auch die zentral-spanischen Jahreszeiten von gewissen Witterungsschwankungen geprägt. Die Fliesen-Rohlinge brauchen auch hier teilweise bis zu sechs Wochen um zu trocknen.
Unsere Natur-Produkte – Warum sie klimaneutral produziert werden
Unsere Produkte haben im Gegensatz zu industriell gefertigten Fliesen, deren Herstellung mit einem unglaublichen Wasser- und Energieverbrauch einhergeht, einen minimalen CO²-Abdruck. Neben der oben beschriebenen natürlichen Trocknung, die den größten Beitrag zu einer klimaneutralen Herstellung leistet, gibt es weitere klimafreundliche Aspekte innerhalb der Produktionskette.
Genau wie schon bei den Altvorderen werden unsere Lehmvorkommen umweltschonend abgebaut. Transportwege gibt es im Prinzip nicht, da sich das Grundmaterial für unsere patentierte Lehmmischung direkt an unserer Manufaktur befindet. Für den Brand wurden unsere Öfen mit modernster Filtertechnologie der nächsten Generation ausgestattet, die die CO²-Emissionen um 75 % im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren reduziert.
Klassische fossile Hochleistungsbrennstoffe haben wir komplett aus unserer Produktion verbannt. Wir setzen ausschließlich auf biologische Brennstoffe wie zum Beispiel die Reste aus der Olivenöl-Produktion. In Mandelschalen aber haben wir ein Brennmaterial gefunden, das nicht nur weniger umweltbelastend ist als Kohle. Durch die Verwendung der Schalen ist die Mandel damit zugleich auch das erste Null-Abfall-Produkt der Menschheit.
Reines Naturprodukt
Unsere Fliesen werden aus unserer patentierten Mischung biologischer Erden aus den besten Böden Europas hergestellt – frei von Belastung durch radioaktive Strahlung oder andere Schadstoffe.
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100 % recyclebar
Unsere Fliesen und Platten aus gebranntem Lehm können vollständig wiederverwendet werden. Sondermüll fällt nicht an, eine spezielle Entsorgung wie bei herkömmlichem Bauschutt ist nicht notwendig.
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Nachhaltig – Umweltfreundlich
Unsere regionalen Ziegeleiprodukte überdauern viele Generationen. Sie werden in unserer eigenen Manufaktur auf dem Gebiet der Europäischen Union mit der Hand aus nachhaltiger Erde gefertigt.
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