Die Radioaktivität der Dinge

Unsere handgeformten Terracottafliesen sorgen nicht nur für ein gesundes Raumklima, sie stellen auch keinerlei radioaktive Gefahr dar. Vielleicht denken Sie jetzt: Warum sollten sie auch? Erstaunlicherweise sind wir aber täglich einer enormen Strahlungbelastung ausgesetzt. Lesen Sie alles über: 

Radioktivität ist überall 

Radioaktivität kann man nicht sehen oder riechen. Viele Menschen haben deshalb Angst vor dem unsichtbaren Feind, der in vielen Gegenständen des Alltags steckt. 

Denn wir denken in erster Linie bei Radioaktivität an Atomkatastrophen wie in Tschernobyl oder Fukushima oder schrecklichen Atombombenabwürfe über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki. 

Aber radioaktive Strahlung umgibt uns überall, wir finden sie in unserer gesamten belebten Umwelt. Sie können das Experiment selbst machen und mit einem Geigerzähler (ab 20 Euro im Handel) zur Messung radioaktiver Strahlung durch Ihre Nachbarschaft oder die Fliesenabteilung eines Baumarktes laufen. Sie werden sehen, dass das Gerät ausschlägt – vermutlich sogar mehr, als Sie erwarten würden. 

Was ist Radioaktivität?

Strahlung ist nicht gleich Strahlung. Allgemein bezeichnet man als Radioaktivität energiereiche Strahlung, die entsteht, wenn entsprechende Elemente wie etwa Uran, Kalium oder Cäsium zerfallen. Das geschieht stets willkürlich in Form von Alpha-, Beta- und Gammastrahlung.

Die vom menschlichen Körper aufgenommene Strahlung wird in Millisievert (mSv) gemessen. Becquerel (Bq) zeigt die Zerfallsrate pro Sekunde an. Bereits ab 250 mSv kommt es beim Menschen zu einer Schädigung des Erbgutes oder Gehirns, ab 5000 mSv ist die radioaktive Strahlung tödlich. In Deutschland liegt die durchschnittliche Belastung durch natürliche und künstliche Strahlungsquellen für jeden Einzelnen bei 4,5 mSv pro Jahr. Die Belastung schwankt dabei zwischen einem und zehn mSv, je nachdem wo und wie man lebt. Denn auch die Raumumgebung hat eine große Bedeutung, wie wir später sehen werden.

Wo kommt die Strahlung her?

Etwa sieben Prozent der radioaktiven Belastung kommen aus der Erde, was sich natürlich auf unsere Nahrung auswirkt, die ja aus dem Boden wächst und durch die Nahrungskette (Wasser, Pflanzen, Tiere, Mensch) schließlich zu uns gelangt. Die Grenzwerte liegen bei  600 Bq pro Kilo, bei Säuglingsnahrung sogar bei nur 370 Bq. Durch die radioaktive Cäsiumwolke, ausgelöst durch die Reaktorexplosion im ukrainischen Tschernobyl im April 1986, ist zusätzliche Radioaktivität in unsere Breiten gelangt und in Süddeutschland noch immer besonders hoch. Deshalb werden dort Pilze und Wildfleisch auch jetzt noch auf ihre Radioaktivität hin untersucht.

Unter den Lebensmitteln gelten Bananen als besonders radioaktiv, denn sie enthalten das Kalium-Isotop K-40. Eine Banane hat zwölf Bq, beim Verzehr nehmen wir 0,1 mSv auf. Aber auch sie dürfen bedenkenlos und in großen Mengen gegessen werden, denn für eine schädliche Strahlenmenge müsste man mehrere Hundert Bananen pro Sekunde verschlingen.

Weitere neun Prozent der Belastung kommen von der kosmische Strahlung, die auf fremde Galaxien, aber auch unsere eigene Sonne zurückzuführen ist. Je näher wir ihr kommen, desto höher ist die Strahlenbelastung, das heißt in den Bergen ist die Strahlung höher als im Flachland, bei einem Flug in zwölf Kilometern Höhe ist sie bereits 100 Mal höher als auf dem Boden. 

Die größte natürliche Gefahr radioaktiver Belastung, mit 31 Prozent fast ein Drittel, macht des Edelgas Radon in unserer Atemluft aus. In Süddeutschland, namentlich im Fichtelgebirge, ist die Konzentration besonders hoch. Wir finden es wir in unseren Wohnungen, etwa im Beton oder im Zigarettenrauch, wenn auch in sehr viel geringem Umfang als direkt im Boden. Radon entsteht als Zwischenprodukt der Zerfallsreihe des Urans-238 über Radium-226 und hat eine Halbwertzeit von 3,8 Tagen. 

Die größte Belastung stammt aus einer künstlichen Quelle. Die Medizin, etwa durch das Röntgen, hat einen Anteil von 45 Prozent

Handgeformt: Terracotta-Fliesen mit hervorragenden Werten 

Damit ist klar, dass auch Baustoffe – also auch Fliesen – Spuren natürlicher radioaktiver Stoffe enthalten. Die Europäische Kommission hat analog zu den Lebensmitteln Grenzwerte bestimmt, um die Alltagsbelastung durch radioaktive Strahlung möglichst gering zu halten. Sie kann natürlich niemanden zwingen, sich in einem gesunden Raumklima aufzuhalten, aber sie gibt bestimmte Empfehlungen oder spricht Warnungen aus. Der Index für Baustoffe, ACI (Activity Concentration Index), bestimmt die Grenze für die maximale äußere Strahlenexposition und liegt bei einem Millisievert pro Jahr. Wird dieser Wert überschritten, kann ein großflächiger Einsatz nicht empfohlen werden. Das Institut für Baubiologie Rosenheim ist strenger und sieht den Grenzwert bei 0,75 mSv/a, während das Umweltinstitut München sogar nur 0,5 Millisievert pro Jahr (mSv/a) für empfehlenswert hält.

Bei Untersuchungen ist die Europäische Gesellschaft für gesundes Bauen und Innenraumhygiene (EGGBi) zu erschreckenden Erkenntnissen gelangt, denn bei der Mehrzahl gängiger Produkte namhafter Fliesen-Hersteller lag die Radioaktivität weit oberhalb des Grenzwertes von einem mSv/a. Stellungnahmen blieben weitgehend unbeantwortet, was bedeutet, dass die Gesundheit des Kunden anscheinend keine Rolle spielt.  

Anders bei uns! Denn im Gegensatz zu industriell gefertigten Fliesen aus anderen Materialien liegt die Strahlung unserer Terracotta-Produkte deutlich unterhalb des von der Europäischen Kommission geforderten Richtwertes. Mit einer Spanne von 0,5 bis 0,78 mSv/a werden sie sogar den strengen Anforderungen des Umweltinstituts München gerecht, da die Grundstoffe für unsere Fliesen aus Spanien stammen, einem Land, in denen Schwermetalle in der Lasur und überhöhte Radioaktivität von Hause aus nicht zu erwarten sind.     

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